GeMa-LuM oder „Wie ich lernte, die Fusselrolle zu lieben.“ – Ob die Quantenwelt „fusselig“ ist, darüber lässt sich bestimmt trefflich streiten. Eine Fusselbürste ist ein Gegenstand unserer realen, direkt erfahrbaren Welt. Die gesammelten Fussel sind klein und erscheinen uns chaotisch. Es geht aber noch viel kleiner. In der Wissenschaft werden inzwischen Dinge wahrgenommen, die weit – sehr weit – unterhalb unserer Wahrnehmungsschwelle liegen. Diese Welt der kleinsten Dinge ist aber nicht nur winzig, es herrschen dort auch Zustände, gegenüber denen das Chaos auf einer Fusselrolle als beste Ordnung erscheinen mag. Doch auch im Kleinsten gibt es Regeln. Nur entziehen sich diese Regeln unserer Intuition. Mehr noch: unserem Verständnis. Wir können nicht verstehen, dass unterschiedliche Zustände gleichzeitig existieren können. Oder Veränderungen an einem Ort, unmittelbar Auswirkungen auf ein verschränktes Teilchen viele Kilometer entfernt haben sollen. Selbst die nüchternen Denker beginnen dabei von „spukhafter Fernwirkung“ zu sprechen, da ihnen die exakten Worte ausgehen. Aber dennoch gelten diese Beobachtungen als „Wirklichkeit“. Wir fragen uns, gemeinsam mit dem Autor des heutigen Artikels, „Was ist von einer Wirklichkeit zu halten, die sich nicht der unmittelbaren Anschauung offenbart, sondern erst dem Einsatz komplizierter Apparate und Theorien, die man nur nach jahrelangem Studium versteht?“ – Oder mit anderen Worten: Ist die Welt doch nur ein Soufflé?
Aufnahme vom: 12.07.2016 – Dauer: 2:55:34